Über WhatsApp in den Urlaub – die Tricks der Reise-Betrüger

Oft werden Reiseschnäppchen in sozialen Netzwerken angeboten. Die Kommunikation läuft hier meist über Messengerdienste wie WhatsApp oder Telegram. Daneben gestalten die Betrüger professionelle Internetseiten, auf denen Pauschalreisen, Flüge oder Unterkünfte angeboten werden. Diese Internetseiten lassen sich mittlerweile schnell aus bestehenden Baukastensystemen bei Internetprovidern erstellen und ähneln dabei teilweise sogar offiziellen Seiten von namhaften Reiseanbietern oder Fluggesellschaften. Gerade das Nachahmen von renommierten Unternehmen schafft Vertrauen, sodass besonders günstige Preise nicht hinterfragt werden.

Auch werden Fake-Unterkünfte bei großen Reiseanbietern wie booking.com, Airbnb oder fewo-direkt angeboten. Dort sind sie sehr schwer von den echten Angeboten zu unterscheiden.

Doch alle Abzockmaschen haben in der Regel eines gemeinsam: Die Anbieter bieten besondere Reiseschnäppchen und verlangen den gesamten Reisepreis im Voraus. Das Perfide an dieser Masche ist, dass Anzahlungen weit vor Reiseantritt fällig sind, sodass Betrüger leichtes Spiel haben und lange Zeit nicht auffallen.

Daher ist gut zu wissen, dass Reiseveranstalter nur dann eine Anzahlung bis 20 Prozent verlangen dürfen, wenn sie Dir auch einen Reisesicherungsschein ausstellen. Ausnahmen sind einzelne Flugreisen und die Buchung von Unterkünften. Die Restsumme musst Du bei seriösen Anbietern dann außerdem frühestens 30 Tage vor Reiseantritt zahlen.

Damit Du bei Deiner nächsten Reise nicht Opfer von Betrügern wirst, haben wir Dir einige Tipps zusammengetragen, die es zu beachten gilt:

• Sei misstrauisch bei Angeboten und Tipps in sozialen Netzwerken: Zwar schalten auch namhafte Unternehmen hier Werbung, doch die Buchung von Reisen über solche Dienste ist ungewöhnlich. Gehe besser direkt auf die Seiten der Reiseanbieter.
• Prüfen neue und unbekannte Anbieter: Fehlt ein Impressum komplett oder ist es unvollständig, deutete das auch auf eine Fake-Reise hin. Informiere Dich über die Namensgebung von Fluggesellschaften: Betrüger orientieren sich oft an existierenden Namen. Das Luftfahrtbundesamt bietet eine Übersicht über genehmigte Flugunternehmen.
• Überprüfen den Standort der Unterkunft: Nutze hierfür Satellitenaufnahmen, um zu sehen, ob die Angaben des Anbieters stimmen können.
• Vergleiche die Preise: Auffällig günstige Preise im Vergleich zu anderen Anbietern sind oft ein Hinweis auf eine unseriöse Seite.

Doch was kannst Du tun, wenn Du bereits eine Fake-Reise gebucht hast?

Sobald Du feststellst, einem Urlaubsfake aufgesessen zu sein, musst Du schnell handeln:

• Informiere umgehend Deine Bank oder die Kreditkartenfirma: Teilweise kann bereits gezahltes Geld zurückgeholt oder die Zahlung gestoppt werden.
• Nutze den Käuferschutz: Viele seriöse Buchungsplattformen bieten unter bestimmten Voraussetzungen einen Käuferschutz an.
• Dokumentiere alles: Bewahre alle Belege und Nachrichten rund um die Buchung und Bezahlung gut auf.
• Stelle eine Strafanzeige: Dies ist in der Regel online bei Deiner örtlichen Polizeiinspektion möglich.

Fazit: Online-Abzocke bei Reisebuchungen ist leider keine Seltenheit. Doch mit den richtigen Vorsichtsmaßnahmen kannst Du sicher in Deinen nächsten Urlaub starten.

Eure Vanessa von netGoose